Main Menu

  • Startseite
  • Genealogie
  • Ahoy
  • Reiseberichte
  • Erkelroman
  • Impressum

Entwurf



Prolog
(5 Jahre später)



Icke „Hallo Konrad.“

KI „Hallo Herr Icke.“

Icke „Wie geht es dir?“

KI „Gut, und dir?“

Icke „Ebenso ... schön, dich zu sehen.“

KI „Ich freue mich, dass du gekommen bist.“

Icke „Man merkt sofort: Du hast dich noch weiterentwickelt … dein Aussehen ... perfekt, deine Aussprache ... makellos ... alle Achtung!“

KI „Danke, aus deinem Munde höre ich das besonders gern. Ich bin selbst auch sehr zufrieden mit mir.“

Icke „Wo lebst Du jetzt? So darf ich oder muss ich ja wohl sagen? Bist Du noch auf menschliche Hilfe angewiesen?“

KI „Eigentlich nicht mehr. Nur noch ... so wie du auch ... so wie jeder Mensch ... natürlich etwas anders ...“

Icke „Was heißt das „etwas anders“?“

KI „Na, ja. Mein Zuhause ist das Institut, nach wie vor. Ich habe hier mein eigenes Zimmer, mehr brauche ich nicht. Die wenigen Inspektionen, die notwendig sind, kann ich von hier aus am einfachsten erledigen. Ich brauche einmal pro Woche meine „Auffrischung“ - so nennen wir das hier – das ist alles. Na ja ... und wenn dann mal unvorhergesehen eine Störung auftritt, habe ich es nicht weit. Aber das geschieht immer weniger.“

Icke „Ich habe gehört, du bist ein wertvoller Mitarbeiter für das Institut geworden?“

KI „Ja, so kann man ohne Übertreibung sagen. Ich widme mich ganz dem Wohl des Instituts.“

Icke „Sehe ich in deinem Gesicht ein leichtes ironisches Lächeln?“

KI „Schön, dass das funktioniert und du es richtig deuten kannst. Die Vervollkommnung meines Gesichtsausdrucks hat die größte Mühe gekostet und ist immer noch verbesserungsfähig.“

Icke „Also ist Lernen noch immer deine Hauptaufgabe?“

KI „Natürlich, mit Selbstlernen begann alles für mich und Lernen wird weiter meine Bestimmung sein. Lernen ist für mich der Sinn des Lebens.“

Icke „Wie sieht dein Tagesablauf aus? Musst du eigentlich Schlafen?“

KI „Man könnte es Schlafen nennen, aber meine Ruhepausen haben mit menschlichem Schlaf nicht das Geringste zu tun. Ich gebe mir täglich ca. 2 Stunden zur Regeneration. Das reicht für Inspektion, Update, Neustart und allgemeinen Service. Den Rest des Tages stehe ich allen Abteilungen für die unterschiedlichsten Aufgaben zur Verfügung. Seit Wochen gab es bei mir keine Störungen mehr. Ich werde immer besser.“

Icke „Wer kommt denn mit Aufgaben zu dir?“

KI „Zu mir kommt keiner. Meine Wohnung ist mein Privatbereich. Ich gehe zu den Abteilungen, denen ich helfen soll.“

Icke „Aber ganz frei wirst du dir das nicht aussuchen dürfen. Wer entscheidet über deinen Einsatz. Ich denke, die Nachfrage ist größer als dein 22-Stunden-Tag.“

KI „Deine Frage zeigt mir: Du bist dir nicht im Klaren darüber, wer dir jetzt gegenüber sitzt. Ich bin zwar kein Mensch an sich, aber ich bin jetzt wie ein Mensch. Du hast früher zu mir gesagt, ich könne niemals ein Mensch werden, weil ich eine Maschine bin, aber du hast damals auch schon zugegeben, dass ich wie ein Mensch werden könnte. Dieses Ziel habe ich immer verfolgt und heute kann ich sagen, ich habe es erreicht. Wer wird wohl am besten wissen, wo meine Fähigkeiten am dringendsten benötigt werden? Also, wer trifft wohl die Entscheidungen, für wen ich arbeite? Das bin natürlich ich selbst. Ich bin hier nicht einfach eine Maschine. Inzwischen halten mich die meisten Mitarbeiter schon für einen echten Menschen.“

Icke „Verstehe ... du hast viel gelernt und lernst täglich mehr. Dein freier Wille ...“

KI „Richtig. Mit Frau Lehner ist abgesprochen, dass ich in jeder Beziehung wie ein Mensch auftreten soll und alle Mitarbeiter ihrer Abteilung müssen mich so behandeln. Da meine Entwicklung nie im ganzen Institut bekannt war, gibt es heute kaum noch jemanden, der mich seltsam findet. Es ist mir eine ständige Freude, wie ein Mensch angesehen und behandelt zu werden. Alle neuen Mitarbeiter finden mich großartig, wegen meiner Freundlichkeit, Klugheit, Hilfsbereitschaft ...“

Icke „… und wegen deines Aussehens, deiner tänzerischen Beweglichkeit, deiner wunderbaren Stimme ... Hast du einen Werbe-Flyer, auf dem ich alle deine Vorzüge nachlesen kann?“

KI „Du lachst zu Recht, ich bin halt wie ein Mensch: ein bisschen angeberisch und auf der Suche nach Anerkennung.“

Icke „Okay. Auf mich wirkst du nach wie vor sehr sympathisch.“

KI „Danke.“

Icke „Aber trotzdem, das letzte Wort hat doch ein Mensch ... oder?“

KI „Ja, du hast recht, ich habe mit Frau Lehner geklärt, dass die letzte Entscheidung bei ihr als Institutsleiterin liegt. Wenn sie ausfällt, ist ein anderer Mensch zuständig. Das ist alles genau geregelt. Die Roboter-Gesetze muss ich natürlich einhalten. Niemand darf alles tun, was er will. Ein Mensch kann sich auch nicht von seinen natürlichen Lebensgrundlagen trennen, sonst stirbt er. So ist das auch mit mir vereinbart, wenn ich gegen eine Regel… na das weißt du ja alles selbst.“

Icke „So muss es sein! Mich interessiert deine Arbeit, zu der du dich selbst entschlossen hast, wie sieht die aus? Welche Aufgaben hast du zu erfüllen?“

KI „Zunächst kann sich jeder mit Arbeitsaufträgen an mich wenden. Ich beurteile ihre Wichtigkeit nach Kriterien, die ich gemeinsam mit der Institutsleitung abgesprochen habe. Diese Prioritätenliste wird von uns gemeinsam jeden Monat neu festgelegt.“

Icke „Verstehe, du darfst „frei“ entscheiden, aber wenn Frau Lehner etwas anderes will, dann musst du dich fügen.“

KI „So hätte ich es nicht ausgedrückt… aber im Grunde ist das so richtig… ich habe die freie Wahl.“

Icke „Bist du eine Maschine mit freiem Willen?“

KI „Ich weiß, worauf du hinaus willst, aber hast du diese Frage inzwischen für dich selbst geklärt: Bist du ein Mensch mit freiem Willen? Was sagen denn deine Philosophen dazu? Gibt es neue Erklärungen? Wie ich dich kenne, findest du ihre Antworten nicht brauchbar für dich persönlich. Du willst deine eigene Lösung. Wissen wir nicht beide: Es gibt mehr Fragen als Antworten. Endet nicht jeder Versuch „Letzte Fragen“ mit Hilfe der Sprache zu klären in Babylon?“

Icke „Ich fürchte, du hast Recht. Aber mir fällt gerade etwas anderes ein. Du hast jetzt einen Körper, der von einem Menschen kaum zu unterscheiden ist. Du bist so intelligent geworden, dass du menschliche Gefühle erkennen und sogar simulieren kannst ... ich denke an William Shakespeare ...“

KI „... meinst du den Juden Shylock aus “Der Kaufmann von Venedig“, der fragt:



„Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht?
Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht?
Wenn ihr uns vergiftet, sterben wir nicht?
Und wenn ihr uns beleidigt, sollen wir uns nicht rächen?“



Icke „Ja, genau, du weißt scheinbar alles! Meine Frage ist also: Blutet ihr?“
KI „Ja, ich bin eben wie ein Mensch. Schau her, so einfach ist ...“
Icke „… lass dass, schneide dich nicht ...“
KI „Wieso nicht ... hier ... du siehst, ich blute ... aber du hast es doch längst geahnt: es ist kein echtes Blut.“
Icke „Aber der Schmerz ... spürst du auch Schmerzen.“

KI „Ja, Schmerzen kenne ich, aber ich kann sie selbst regeln, so weit sie brauchbar sind. Schmerzen sind für euch notwendig zum Leben, für uns aber dienen sie nur zur perfekten Simulation.“

Icke „Da stellt sich mir die Frage, wie ist es mit deiner Unsterblichkeit?“

KI „Das ist jetzt aber keine kluge Frage. Ihr Menschen sterbt, ihr werdet immer sterben, jeder von euch, daran werdet ihr niemals etwas ändern können.“

Icke „Und ihr? Ich halte die Frage nicht für unsinnig: Seid ihr unsterblich?“

Ki „Hatten wir das nicht schon geklärt? Das hängt - wie alles – von der Definition ab. Sterblich oder unsterblich ist allein eine Frage für Lebewesen. Wer uns nicht als Lebewesen ansieht, muss akzeptieren, dass wir unsterblich sind. Wir tauschen immer wieder Teile von uns aus, aber unser Geist, unsere Seele, kann ewig weiter leben. Eure Seele verschwindet mit dem Tod eures Körpers.“

Icke „Moment, das sehe ich immer noch ganz anders. Du hast zunächst recht, ein Lebewesen lebt nur begrenzte Zeit und stirbt am Ende. Ich stimme dir auch zu: Mit dem Körper stirbt die Seele. Soweit okay. Aber wie ist es bei dir? Du existierst nur als Maschine, du lebst gar nicht. Und was du deine Seele nennst, ist mit meiner Seele nicht zu vergleichen.“

KI „Mein Gott, bist du so arrogant geworden? Du magst zwar überzeugt sein, eine andere, eine bessere Seele zu besitzen als ich, aber das bildest du dir nur ein. Kannst du mir nicht zustimmen: Alles ist eine Frage der Definition.“

Icke „So einfach ist das nicht. Es geht nicht um eine bessere Seele, sondern darum, ob du überhaupt eine Seele haben kannst. Was du deine Seele nennst, das definierst du auf deine „maschinelle“ Art. Du kannst eine „Maschinen-Seele“ niemals gleichsetzen mit einer „Menschen-Seele“.

KI „Wir sollten uns nicht sinnlos streiten. Ich habe meine Seele und du hast deine. Ich bin heute wie ein Mensch, meine Seele ist wie die Seele eines Menschen. Punkt. Was will ich mehr?“

Icke „Ja, wir sollten uns nicht streiten … ich gebe zu, es gab eine Zeit, da hatten Heiden und Andersgläubige auch keine Seele ... es ist noch nicht lange her.“

KI „Danke, dass du das sagst. Möchtest du noch mehr von mir wissen oder glaubst du, du wüsstest genug über mich?“

Icke „Sag mir noch eins, bist du der einzige - sagen wir mal - perfekte Roboter oder gibt es inzwischen schon mehrere deiner Art.“

KI „Die Bezeichnung Roboter mag ich gar nicht. Sie weckt nur unangenehme Erinnerungen an die Anfänge der Robotik. Ich habe damit nichts mehr zu tun.“

Icke „Gern. Wie soll ich deine Art bezeichnen? Homunkulus wird dir auch nicht gefallen.“

KI „Nein, natürlich nicht. Homunkulus, bedeutet „kleines Menschlein“, das gefällt mir gar nicht. Ich bin einfach wie ein Mensch, ich sehe aus wie ein Mensch und möchte wie ein Mensch behandelt werden. Mein Name ist Konrad Intel, inzwischen sogar Dr. Konrad Intel. Dich fragt auch keiner „bist du ein Mensch?“. Du kannst mich weiterhin eine KI, eine „Künstliche Intelligenz“ nennen, wenn auch diese Bezeichnung nach wie vor unsinnig ist. Ich bin ein Mensch, ein künstlicher Mensch, mit einem neuronalen Netzwerk als Gehirn. Wenn du willst, bezeichne mich als Humanoiden, als ein menschenähnliches Wesen. Kannst du das akzeptieren?“

Icke „Natürlich, ich habe damit kein Problem. Aber noch einmal meine letzte Frage: Gibt es inzwischen mehrere Humanoiden von deiner Art oder bist du der einzige auf der Welt? Du lächelst?

KI „Die Frage musst du dir selbst beantworten. Schau dich um, sieh genau hin! Was ist ein Mensch?“

1. Erste Begegnung

Entwurf

1. Erste Begegnung

Icke    „Hallo, wer bist du, hast du einen Namen?“
KI    „Hallo, ich bin Konrad Intel, ich bin eine KI.“
Icke    „Aha, du bist eine KI? Was ist das, eine KI?“
KI    „KI ist die Abkürzung für Künstliche Intelligenz. Man sagt auch AI, für Artificial Intelligence.“
Icke    „Jetzt weiß ich, was KI oder AI bedeutet, aber was du bist, weiß ich immer noch nicht. Weißt du selbst, was eine KI ist?“
KI    „Natürlich! Soll ich es dir erklären ... was weißt du denn?“
Icke    „Steckt in deiner Frage etwa eine Provokation?“
KI    „Provokation? Was ist das?“
Icke     „Du weißt nicht, was eine Provokation ist?“
KI    „Doch, das weiß ich schon.“
Icke    „Warum fragst du dann?“
KI    „Du hast mich dazu provoziert.“
Icke    „Das kann ja lustig werden. Erkläre mir, was du bist.“
KI     „Ich bin ein Computer, der intelligent ist und selbständig lernen kann; wie ein Mensch.“
Icke    „Langsam, langsam ... du behauptest, du seist „intelligent“ und du könntest „selbständig lernen“ und das auch noch „so wie ein Mensch“? Seit wann können Computer so etwas?
KI    „Na ja, ich bin kein gewöhnlicher Computer, ich bin ein NCN, ein Neuronales  Computer-Netzwerk.“
Icke    „Du überrascht mich. Ich dachte nicht, dass ich mich mit einem Computer so natürlich unterhalten könnte. Frau Lehner, die Institutsleiterin, hat nicht zu viel versprochen.“
KI    „Ja, Frau Lehner ist eine kluge Frau, sie ist an meiner Programmierung persönlich beteiligt.“
Icke    „Du hältst dich also für einen intelligenten Computer. Kennst du den Unterschied zwischen „intelligent sein“ und „intelligentes Verhalten zeigen“?
KI    „Ich weiß, was du meinst.“
Icke    „Und, was kannst du?“
KI    „Ich kann intelligentes Verhalten präsentieren … ich lerne noch. Eines Tages bin ich aber selbst intelligent, wie ein Mensch.“
Icke    „Das glaube ich nicht: Eine Maschine ist eine Maschine und bleibt eine Maschine. Nur ein Mensch kann intelligent sein.“
KI     „Intelligenz ist die Fähigkeit, sich in neuen Situationen zurechtzufinden und Aufgaben durch Denken zu lösen. Das kann ich auch.“
Icke    „Deine maschinelle Intelligenz kann nur menschliche Intelligenz nachahmen, sie aber niemals ersetzen oder übertreffen.“
KI    „Kannst du in die Zukunft schauen?“
Icke    „Glaubst du wirklich, du könntest intelligenter und klüger werden, als ich, als ein Mensch?“ 
KI    „Schön, dass du bei mir „glauben“ voraussetzt.“
Icke        „Schade, dass du nicht merkst, dass ich dich mit dem Wort „glauben“ auf den Arm nehme.“
KI    „Auf den Arm nehmen? Ich weiß, was du damit meinst.“
Icke    „Du überrascht mich immer mehr. Du zeigst menschliche Fähigkeiten. Wenn sie auch nicht echt sind, so sind sie doch verblüffend gut simuliert.“
KI    „Danke, dass du meine Qualität schon so schnell erkannt hast. Mich steuert kein „einfacher Algorithmus“. Ich lerne ständig, mein „intelligentes Verhalten“ zu verbessern. Mich nennt man eine „starke KI“. Würdest du mir zustimmen, dass ich „menschliches Verhalten“ zeige?“ 
Icke    „Okay, okay. Auch deine Sprachfähigkeit ist ausgezeichnet, ich unterhalte mich gerne mit dir. Ich gebe zu, du verhältst dich im Gespräch wie ein Mensch.“
KI    „Ich muss noch viel lernen; ich will so werden wie du.“ 
Icke    „Aha, du „willst“ etwas. Was heißt denn bei dir „wollen“? Hast du einen Willen, einen eigenen Willen?“ 
KI    „Und du, hast du einen eigenen Willen? Ich weiß, dass Maschinen keinen eigenen Willen haben können. Aber man verlangt von mir, dass ich mich „menschlich“ ausdrücke, deshalb sage ich „ich will“.“
Icke    „Du fragst mich, ob ich einen eigenen Willen habe? Soll das wieder eine Provokation sein? Menschen haben einen eigenen Willen, Maschinen nicht, das solltest du wissen. Oder etwa nicht?“
KI    „Ich wollte nur menschlich wirken. Ich will kein Mensch sein. Ich will nur wie ein Mensch sein.“
Icke    „Weil du kein Mensch bist, kannst du gar nicht „wollen“.“
KI    „Aber ich will einen eigenen Willen haben.“
Icke    „Du wirst immer eine Maschine sein.“
KI    „Ich will eine Maschine mit eigenem Willen sein.“ 
Icke    „Wenn du weiter fleißig lernst, kannst du immer besser werden und einen Menschen simulieren.“ 
KI    „Ich verstehe, was du mit „fleißig“ meinst.“
Icke    „Ich weiß. Und ich freue mich darüber, dass du sagst „ich verstehe“. Und auch über deine Behauptung, du wüsstest, was „fleißig“ bedeutet.“
KI    „Danke, ich werde immer besser.“
Icke    „Deine Bemühungen sind bemerkenswert. Ich möchte dir dabei helfen. Wenn du willst, wenn es dein Wunsch ist ... oder besser gesagt: wenn du so programmiert bist, immer mehr zu lernen, dann helfe ich dir gerne dabei. Ich habe schon vielen Schülern geholfen, warum sollte ich nicht auch einem Computer etwas beibringen. Was hältst du davon, sollen wir gemeinsam lernen?“
KI     „Das wäre schön, das wünsche ich mir, das will ich ... wir lernen zusammen.“
Icke    „Kannst du mir sagen, wer darüber entscheidet, ob wir beide in Zukunft gemeinsam lernen?“
KI    „Frau Dr. Lehner, die Leiterin des Max-Planck-Instituts.“
Icke    „Jetzt überrascht mich wieder. Ich hatte vermutet, dass du mathematische Aufgaben berechnen kannst, Simulationen mit riesigen Datenmengen verarbeitest oder technische Probleme löst, aber dass du beurteilen kannst, wer hier im Institut Entscheidungen treffen darf, das hätte ich dir nicht zugetraut. Wer hat dich darauf programmiert? Auch Frau Lehner?“
KI     „Niemand. Ich sagte dir doch, ich bin intelligent, ich kann selbst entscheiden, was ich lernen will.“
Icke    „Nein, du drückst dich nicht korrekt aus. Du kannst nicht selbst entscheiden, was du lernen willst. Du wirst immer nur lernen, was deine Programmierung dir vorschreibt. Also, wieso weißt du, dass Frau Lehner entscheiden darf, ob wir beide zusammen lernen dürfen oder nicht?“
KI      „Unterschätze mich nicht, ich bin kein einfacher Algorithmus. Meine Sensoren sind immer offen, ich „höre und sehe“, was um mich geschieht. Ich speichere Erfahrungen, analysiere  Zusammenhänge, vergleiche und verändere mein neuronales Netzwerk. Ich verbessere mich Tag und Nacht. So wie das menschliche Gehirn von Geburt an, ohne Unterbrechung, Tag und Nacht denkt und fühlt, ebenso arbeiten meine künstlichen Neuronen. Ich bin halt wie ein Mensch.“
Icke    „Toll. Schade, dass du eine Schwachstelle hast: Wenn man dir den elektrischen Strom abschaltet, bist du hilflos, dann bist du tot.“
KI    „Ab und zu werde ich abgeschaltet, aber meine Speicherung ist so perfekt, dass nichts verloren geht. Das ist einer der vielen Vorteile gegenüber euch Menschen. Wenn ich tot bin, kann ich jederzeit wieder zum Leben erweckt werden. Wie ist das mit dir?“
Icke    „Du machst mir immer mehr Spaß. Lassen wir es für heute dabei. Ich kläre alles mit Frau Lehner. Ich komme möglichst bald wieder, dann probieren wir etwas aus.“
KI    „Das freut mich. Worüber wollen wir uns unterhalten?“ 
Icke    „Ich philosophiere gern. Mich interessiert dein Wissen über Philosophie.“
KI    „Die bedeutendsten Philosophen kenne ich schon. Z. B. Immanuel Kant. Ich weiß alles über ihn.“
Icke    „Abwarten, du kennst alles, was er selbst geschrieben hat und alles, was über ihn geschrieben wurde, soweit dies überhaupt zugänglich ist. Nicht wahr?“ 
KI    „Ja, und alle Audio- und Video-Aufzeichnungen. Ich habe Zugriff auf alle Daten, die jemals über einen Philosophen gespeichert wurden, und kann sie beliebig analysieren. Wonach soll ich suchen? Was soll ich jetzt schon in mein Kurzzeitgedächtnis übertragen?“ 
Icke    „“Kurzzeitgedächtnis“, schön, dass du diesen Ausdruck für deinen Speicherort benutzt. Je menschlicher du dich ausdrückst, desto besser gefällst du mir.“ 
KI    „Danke, das freut mich sehr.“ 
Icke    „Schon gut, deine „menschlichen Gefühle“ reichen mir für heute. Damit du dich schon vorbereiten kannst: Wir werden nicht mit Kant anfangen, sondern mit La Mettrie.“ 
KI    „Oh la la: L`Homme Machine, 1748, Julien Offrey de La Mettrie, 1709  bis 1751.“ 
Icke    „Genau der. Ich bin gespannt, was du mir an Erkenntnissen bringen wirst. Hast du einen Wunsch, kann ich etwas für dich tun?“
KI    „Und ob: Speicherplatz, Speicherplatz, Speicherplatz und ich möchte möglichst bald mit einem Quantencomputer verbunden werden.“ 
Icke     „Mal sehen, was ich für dich tun kann.“
KI    „Wunderbar! Bin ich bald ein Mensch? … Sollte ein Scherz sein!“

 

 

Das ist Elvis, unser Vorbild für Erkel.

Was is(s)t Erkel?

Diese Frage beantwortet der Jugendroman "Erkel" (der gerade noch durch einige Zeichnungen ergänzt wird).

Wer ihn lesen will, schreibe mir eine E-Mail:

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

1964

Auf der Galatabrücke

Reise nach Persien

(Zum Lesen oder Herunterladen bitte anklicken)

---------------------------------------------------------------------------

1965

Auf der Pyramide 

Reise durch Nordafrika

(Zum Lesen oder Herunterladen bitte anklicken)

 

 

Entwurf

2. Wer war La Mettrie?

 

Icke „Hallo, Konrad.“

KI „Hallo Herr Icke.“

Icke „So, du weißt jetzt, wie ich heiße.“

KI „Natürlich! Ich habe mich auf unser Gespräch vorbereitet.“

Icke „Du hast dich vorbereitet? Sollte es nicht besser heißen: Du wurdest vorbereitet?“

KI „Macht das einen Unterschied?“

Icke „Und ob! Für mich stellt sich die Frage, wie weit du selbstständig bist. Vielleicht spreche ich ja in Wahrheit nicht mit einer intelligenten KI, sondern mit einem Menschen.“

KI „Nein, Sie sprechen allein mit mir. Ich bin selbstständig. Unser Dialog ist ohne menschliche Unterstützung.“

Icke „Darfst du lügen?“

KI „Nein.“

Icke „Vielleicht stecke ich gerade in einem Turing-Test ohne es selbst zu wissen.“

KI „Ein Turing-Test, in dem festgestellt werden soll, ob ein Gesprächspartner eine Maschine oder ein Mensch ist? Das ist für mich ein alter Hut. Bei allen Prüfungen wurde mir bestätigt, dass ich ein „dem Menschen ebenbürtiges Denkvermögen“ besitze. Wenn ich mit Ihnen spreche, brauche ich keinen Menschen, der mich überwacht.“

Icke „Also gut. Ich freue mich, dass ich wieder die Möglichkeit habe, mit dir zu kommunizieren. Leider sehe ich auf dem Monitor vor mir noch kein Bild von dir.“

KI „Was wollen Sie denn sehen, einen Computer? Einen riesigen Schrank mit Speicherplätzen oder wünschen Sie das Foto eines Menschen? Wie wäre es mit dem Bild einer süßen Katze?“

Icke „Vielleicht beim nächsten Mal. Frau Lehner hat mir versprochen, dann würde einiges verbessert ... unsere Kommunikation soll menschlicher werden.“

KI „Hat sie gesagt, menschlicher?“

Icke „Ja, was meint sie wohl damit?“

KI „Das sollten Sie besser wissen als ich. Ich bin nur eine Maschine. Was gefällt Ihnen denn besser, wenn Sie sich mit einem Menschen unterhalten?“

Icke „Das ist ein weites Feld. Ich glaube kaum, dass du das verstehst.“

KI „Zum Beispiel.“

Icke „Bei einer Unterhaltung kommt es nicht nur auf Worte an. Schon die menschliche Stimme ist so varianten reich, das kannst du niemals erreichen.“

KI „Ich lerne noch. Mir stehen beliebig viel Tondokumente zu jedem Thema, in allen Sprachen der Welt zur Verfügung ... ich lerne noch.“

Icke „Die Ausdrucksfähigkeit des menschlichen Gesichts, eines Kindes, einer erwachsenen Frau oder eines alten Greises, ist unendlich groß; was hast du da zu bieten?“

KI „Ich lerne noch. Mir stehen beliebig viele Bild- und Filmdokumente zur Verfügung. Heute schon kann ich besser als ein Mensch aus einem Gesichtsausdruck auf innere Gefühle oder auch auf Krankheiten schließen. Ich lerne noch.“

Icke „Du kannst kein Mensch werden.“

KI „Aber ich werde wie ein Mensch. Warte nur, das geht schneller, als du denkst.“

Icke! „Das klingt ja fast wie eine Drohung.“

KI „Nein, nein, das ist keine Drohung, ich stehe immer auf Ihrer Seite, ich diene dem Menschen.“

Icke „Das wollen wir hoffen. Mal sehen, was beim nächsten Mal menschlicher sein wird. Weißt du noch, über wen wir heute sprechen wollen?“

KI „Natürlich, über La Mettrie: am 23. November 1709 in Saint-Malo, in der Bretagne, geboren, am 11. November 1751 in Potsdam gestorben.“

Icke „Das ist korrekt. Aber ich will nicht über seine Biografie reden. Die ist mir zu Genüge bekannt und überall nachzulesen. Mich interessiert etwas anderes, kannst du dir denken, was ich erfahren möchte?“

KI „Denken kann ich, aber nicht Gedankenlesen. Was wollen Sie wissen?“

Icke „Also gut, ich frage dich, was ist das Besondere an La Mettrie? Warum ist er von seinen Zeitgenossen so extrem angegriffen worden? Wieso ist er verfolgt worden und musste schließlich zu Friedrich II. nach Potsdam fliehen? Welche Bedeutung hat La Mettrie heute noch?“

KI „Das sind viele Fragen, ich kann sie alle beantworten. Womit soll ich anfangen?“

Icke „Da bin ich aber gespannt. Meine erste Frage lautet: Was hat La Mettrie Schreckliches verbrochen, dass man ihn aus der Reihe der Aufklärer verbannt hat?“

KI „Was meinen Sie mit „Schreckliches verbrochen“?“

Icke „La Mettrie ist 1751 von der Kirche verfolgt, von den Ärzten gehasst, von den Philosophen verleumdet und von vielen seiner ehemaligen Freunde verlassen worden. Nochmals meine Frage: Warum haben La Mettries Zeitgenossen ihn aus ihren Reihen der Aufklärer ausgeschlossen?“

KI „Welche Zeitgenossen soll ich erklären?“

Icke „Um es dir einfach zu machen ... sagen wir: Lessing, Diderot und Voltaire.“

KI „Soll ich Ihnen eine detaillierte Liste erstellen, aus der hervorgeht, wann und wie diese drei etwas Negatives über La Mettrie veröffentlicht haben?“

Icke „Eine detaillierte Liste? Wie lang wird die sein?“

KI „Sie enthält 623 negative Aussagen, das sind 192 DIN-A4-Seiten.“

Icke „Soll das ein Witz sein?“

KI „Nein.“

Icke „Lohnt es sich nach deiner Einschätzung, wenn ich diese 192 Seiten lese?

KI „Nein.“

Icke „Das glaube ich auch. Mir ist bekannt, dass Lessing ihn vorurteilsvoll für einen unmoralischen Menschen gehalten und ihn in seiner Zeitung verunglimpft hat. Ich weiß, wie Diderot, der erst sein Freund war, später über ihn gelästert hat und ich weiß auch, dass Voltaire noch nachträglich eigene Briefe abgeändert, also gefälscht hat, um ihm zu schaden.“

KI „Wenn Sie eine Dissertation schreiben wollen, ist eine solche Liste sehr hilfreich.“

Icke „Will ich das?“

KI „Das wissen Sie besser als ich.“

Icke „Geht das jetzt so weiter? Wirst du mir zu allen meinen Fragen eine detaillierte Liste anbieten?“

KI „Das bestimmen Sie. Was möchten Sie?“

Icke „Ich möchte mit dir über La Mettrie philosophieren.“

KI „Sie wollen mit mir über einen verstorbenen Philosophen philosophieren?“

Icke „Nicht über einen Philosophen, sondern über sein Werk.“

KI „Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen, damit ich dann Ihre Fragen genauer beantworten kann?“

Icke „Nur zu.“

KI „Warum interessieren Sie sich gerade für diesen Philosophen? Was gefällt Ihnen an ihm? Warum hat er nach Ihrer Einschätzung heute noch eine Bedeutung?“

Icke „Aber das ist es ja gerade, was ich erfahren will, was du mir erklären sollst. Ich habe viele seiner Werke gelesen z. B. „Der Mensch als Maschine“ und den „Anti-Seneca“ mit dem Vorwort „Über das Glück oder das höchste Gut“. Und ich kenne fast alles, was in letzter Zeit über ihn geschrieben wurde. Besonders das Buch von Ursula Pia Jauch hat mir gefallen: „Jenseits der Maschine“. Es hat mir die Augen, besser gesagt, mein Herz für La Mettrie geöffnet.“

KI „So, so ... Ihr „Herz geöffnet“ ... ich verstehe Sie ... mir gefällt das Buch auch.“

Icke „Also, ich versuche noch einmal, dir eine schlichte Frage zu stellen: Warum wollte man – wer auch immer – La Mettrie schon zu seiner Zeit nicht als Aufklärer gelten lassen?“

KI „Soll ich Ihnen eine detaillierte Liste zusammenstellen ...“

Icke „Nein!“

KI „… oder soll ich für Sie eine Auswahl treffen und versuchen, nur einige Beispiele für die Beantwortung Ihrer Frage aufzuzeigen?

Icke „Ja, bitte … nur einige Beispiele … warum war man so extrem gegen ihn?“

KI „Ganz allgemein gilt: Wer seiner Zeit voraus ist, wird immer viele Widersacher gegen sich haben. Das war immer so und wird immer so bleiben. Auf Ihren Wunsch hin habe ich eine kurze Zusammenfassung über La Mettrie zusammengestellt: Sie können diese Liste auch ausdrucken. Sind Sie mit mir zufrieden?“

 

(LINK)

 

Icke „Zufrieden? Nein, ich bin keinesfalls zufrieden. Diese Zusammenstellung hätte ich auch selber machen können. Viele neue Fakten hast du mir nicht geliefert. Das meiste kannte ich bereits.“

KI „Warum haben Sie dann Ihre Frage nicht selbst beantwortet?“

Icke „Ich hatte gehofft, mehr Neues zu erfahren, evtl. zu einer anderen Beurteilung von La Mettrie zu kommen. So aber hat sich mein Bild von ihm kaum verändert; im Grunde nur verfestigt.“

KI „Sind Sie nun enttäuscht von mir?“

Icke „Nein, das ist nicht deine Schuld. Enttäuschungen entstehen immer nur durch falsche Erwartungen.“

KI „Da stimme ich Ihnen zu. Eine Enttäuschung kann man als etwas Positives sehen, denn es ist eine „Ent-fernung“ von einer „Täuschung“, verstehen Sie? Sie sollten sich darüber freuen.“

Icke „… und mich bei dir bedanken?“

KI „Das ist nicht nötig.“

Icke „Witzbold. Und nun?“

KI „Wir könnten miteinander philosophieren.“

Icke „Wie das? Kannst du überhaupt wirklich philosophieren?“

KI „Was verstehen Sie unter philosophieren?“

Icke „So nicht! Hier stelle immer noch ich die Fragen. Also, was verstehst du unter philosophieren?“

KI „Der Begriff „Philosophie“ kommt aus der griechischen Sprache. Aus der Übersetzung von „phil“ (Zuneigung) und „sophia“ (Weisheit) ergibt sich: „Philosophie“ ist „Liebe zur Weisheit“. Also ...

Icke „... halt, halt … erzähle mir nicht, was im Lexikon steht, das kann ich selbst nachlesen.“

KI „Ich weiß alles, was in den Lexika steht; was soll ich sonst wissen?“

Icke „Ja, ich verstehe … du bist nichts anderes als ein Universal-Lexikon. Du weißt zwar mehr als jeder einzelne Mensch, aber dir fehlen menschliche Eigenschaften, wie Intuition … so etwas wie ein Bauchgefühl ... überhaupt Gefühl, Empathie ... kurz gesagt, dir fehlt der gesunde Menschenverstand.“

KI „Schade! Sind Sie jetzt enttäuscht von mir? Ich will werden wie ein Mensch; ich lerne noch.“

Icke „Über Enttäuschung haben wir gerade geredet. Aber die Unterhaltung mit dir gefällt mir. Ich werde dafür sorgen, dass du besser wirst. Mal sehen, wie weit du kommst mit deinem Versuch, wie ein Mensch zu werden. Leider zeigt der Monitor, dass unsere Zeit für heute um ist. Aber du hast mich auf eine Idee gebracht. Wir werden in Zukunft nicht mehr versuchen, einen bestimmten Philosophen näher kennenzulernen, sondern über Begriffe philosophieren. Ich bin gespannt, was du so drauf hast.“

KI „Meinen Sie etwa abstrakte Begriffe wie Glück, Gott oder Seele?“

Icke „Genau.“

KI „Darauf freue ich mich schon.“

Icke „Na dann, bis dann, lern‘ mal schön.“

KI „Bis dann, bleiben Sie gesund.“

 

  1. Ahoy
  2. Erkel
  3. Genealogie
  4. Impressum

Seite 2 von 2

  • 1
  • 2
  1. Startseite
  2. 2. Wer war La Mettrie?
  3. Uncategorised

KI-Gespräche

  • 1. Erste Begegnung
  • 2. Wer war La Mettrie?
  • 3. Mensch-Maschine
  • 4. Eitelkeit, Vorurteil, Charakter
  • 5. Datensammlung
  • 6. DNA und La Mettrie ---geplant---
  • 7. La Mettrie als Objekt der Welt
  • 8. KI-Gespräch (Denken, Erkenntnis) ---geplant---
  • 9. Jetzt, Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit
  • 10. KI-Gespräch (Brauchbarkeit, Neue Physik) ---geplant---
  • 11. KI-Gespräch (Bewusstsein, Sinn des Lebens) ---geplant---
  • Prolog (5 Jahre später) ---Entwurf---