Prolog

Wir schreiben das Jahr 2051.


Die Künstliche Intelligenz (KI) hat im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte eine transformative Reise durchlebt und ist zu einem integralen Bestandteil des menschlichen Lebens geworden. Die rasanten Fortschritte in der Technologie haben nicht nur den Alltag, sondern auch die philosophische Landschaft nachhaltig verändert. Trotz der tiefgreifenden Einflüsse auf die Denkweise der Menschheit sind die fundamentalen Fragen der Philosophie weiterhin offen und herausfordernd geblieben.

Die Ontologie, die Frage nach dem Sein, bleibt trotz der KI-Revolution ein schier unerschöpfliches Rätsel. Die maschinelle Intelligenz hat unser Verständnis von Existenz erweitert, da sie in der Lage ist, komplexe Modelle und Simulationen zu generieren und bisherige philosophische Paradigmen in Frage zu stellen. Dennoch sind die grundlegenden Fragen, warum überhaupt etwas existiert und welche Natur dieses Etwas hat, nach wie vor Gegenstand intensiver Debatten.

Die Ethik, insbesondere im Kontext der KI, ist ein unerschöpfliches Gebiet, das trotz erheblicher Fortschritte weiterhin Unklarheiten aufweist. Die Schaffung selbstlernender Algorithmen hat zu ethischen Dilemmata geführt, die die Menschheit vor bisher ungekannte Herausforderungen stellen. Fragen nach der moralischen Verantwortung von KI-Systemen und ihrer Interaktion mit menschlichem Verhalten sind nach wie vor nicht vollständig geklärt. Neue Modelle der ethischen Programmierung und Algorithmen-Designs werden entwickelt, um die Grundlage für eine verantwortungsbewusste KI-Nutzung zu schaffen.

Auch die Erkenntnistheorie ist durch die KI revolutioniert worden. Die Möglichkeit von Maschinen, komplexe Datenmengen in Echtzeit zu analysieren und daraus Schlüsse zu ziehen, hat die traditionelle menschliche Denkweise in Frage gestellt. Trotzdem bleibt die Frage, inwiefern die menschliche Wahrnehmung und Interpretation von Wirklichkeit objektiv ist, nach wie vor ungeklärt. Die KI hat zu einem erweiterten Verständnis von Wissen und Erkenntnis beigetragen, aber die Frage nach der ultimativen Gültigkeit und Verlässlichkeit des menschlichen Erkenntnisapparates bleibt bestehen.

In Anbetracht dieser offenen Fragen hat die Menschheit begonnen, neue Ansätze zur Integration von KI in philosophische Diskurse zu entwickeln. Interdisziplinäre Forschungsteams, bestehend aus Philosophen, Informatikern und Ethikern, arbeiten gemeinsam daran, die Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine zu verstehen und ethisch vertretbare Lösungen zu finden. Die Verbesserung von KI-Systemen, die nicht nur effizient, sondern auch ethisch verantwortungsbewusst handeln, ist zu einem vorrangigen Ziel geworden.
Die Künstliche Intelligenz hat nicht nur neue Denkansätze ermöglicht, sondern auch verdeutlicht, dass die essentiellen Rätsel des Menschseins weiterhin eine Herausforderung darstellen, die die Synergie von Technologie, Ethik und philosophischem Denken erfordert.

Als Meilenstein in der philosophischen Entwicklung von Platon bis heute ist neben  Immanuel Kant (1724 – 1804) der weniger bekannte 1751 verstorbene Julien Offrey de La Mettrie zu nennen. Kant hat das „Feld der Philosophie auf folgende vier Fragen“ gebracht: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch.
La Mettrie gilt heute als Vorläufer einer modernen „Philosophie des Geistes“.